„Da sieht mich ja keiner" könnte man meinen. Zum heutigen Welttag der Jogginghose gehe ich mal auf das Thema der Kleiderordnung am Arbeitsplatz ein. Über die Ausgabe der brand eins über das Thema Sortieren habe ich gelernt, dass Ordnen ein Vorgehen nach einem speziellen System beinhaltet. Im Gegensatz zum Sortieren, wo man „sich ersteinmal neu sortiert" also mit Abstand etwas betrachtet, unvoreingenommen und offen, um neue Ideen zu kreieren.
Sortieren
Ordnen kommt also immer erst nach dem Sortieren. Und das sollte man immer dann tun, wenn etwas unübersichtlich geworden ist, wenn Überforderung eingetreten ist und wenn irgendwie alles neu ist.
Also so wie jetzt!
Kleiderordnung ist insofern nicht das was ich meine. Ich möchte die Jogginghose als Arbeitskleidung ja mal ganz offen und unvoreingenommen betrachten.
Wer eine Jogginghose trägt, hat die Kontrolle über sein Leben verloren (Karl Lagerfeld)
Der Spruch von Karl Lagerfeld ist inzwischen wohl sein berühmtester und ich stimme dem auch zu. Zumindest alles, was außer Haus betrifft. Innerhalb der eigenen vier Wände ist es okay, aber es muss auch nicht diese klassische unförmige Jogginghose sein, da gibt es schönere.
Jedoch tagsüber? Nein!
Ich würde also festhalten, dass
- eine Jogginghose am Arbeitsplatz nicht passend ist
- wir im Homeoffic Zuhause sind und da schon eine Jogginghose - oder sagen wir mal eine Art Jogginghose - möglich ist
- eine Jogginhose tagsüber nicht zum Erscheinungsbild dazugehört
Mobiles Arbeiten
Das mobile Arbeiten im Homeoffic beinhaltet viele Online Meetings und da sieht man eh nur mein Gesicht. Also warum nicht in Jogginghose arbeiten?
Naja, da sind wir eigentlich bei meinem Thema angelangt: Der Digitalität. Der Verknüpfung von Online und Online. Denn ich arbeite im Homeoffice ja nicht durchgängig mobil und digital, sondern ich habe auch ein Offline-Leben.
Das beinhaltet, dass ich mal rausgehe, zum einkaufen, zum Kinder in den Kindergarten bringen, zum Spazierengehen und wenn der Lockdown beendet ist, eine ganze Menge mehr an Tätigkeiten. Es klingelt auch mal an der Türe.
Kleider machen Leute!
Die Wirkung einer Person hängt von seiner Kleidung ab. Dem würde sicherlich niemand wiedersprechen. Kleidung macht aber auch etwas mit uns. In Jogginghose fühle ich mich ganz anders als im Kleid oder in einer Uniform.
Nun gut, in Uniform würde ich Zuhause nicht rumlaufen.
Und das, was Kleidung mit uns macht, das fördert die Qualität der Arbeit oder eben nicht.
Lustiges Arbeiten im Homeoffice
Ich handhabe das so, dass ich mich nicht selten direkt morgens noch im Schlafanzug an den PC setze, insbesondere dann wenn ich sehr früh morgens wach werde. Oder ich setze mich gemütlich mit Kaffee auf die Couch und nimm mir den Laptop dazu und starte dann schon mal mit dem Arbeiten.
Oder ich bilde mich direkt weiter, lese etwas oder schaue Lernvideos und das im Schlafanzug. Morgens brauch ich nämlich Zeit, um in der Welt anzukommen und ich kann kaum reden.
Das ist genau das, was ich so schön finde an meiner Selbständigkeit im Homeoffice. Das eigene Einteilen der Arbeitszeit.
Ich muss dazu sagen, dass ich diese Work-Life-Balance nicht nachvollziehen kann. Das hört sich so an als wäre Arbeit und Leben etwas Gegenteiliges und das ist es nicht. Ich glaube, das man das nur braucht, wenn man mit seiner Arbeit unzufrieden ist und keine Freude in dem hat, was man tut.
Ich arbeite in meiner Freude, insofern setze ich mich gerne morgens an die Arbeit - und das im Schlafanzug, was ja einer Jogginghose ähnelt.
Und dann geht es irgendwann unter die Dusche oder zuvor zum Joggen und dann kleide ich mich alltagstauglich an.
Oh, das Wort Jogginghose ist ja abgeleitet von Joggen. Einer sportlichen Tätigkeit. Seltsam, dass wir sie so entfremdet haben.