Vorab die eine wichtige Info für dich zu dieser Vokabel:
Das Wort "Disruption" kommt aus dem Englischen und bedeutet "Zerstörung". Musst du dir als Unternehmer Sorgen machen, dass dein Business zerstört wird? Ich sage: "Ja, definitiv!"
Zerstören? Ich möchte dir damit keine Angst machen, sondern dich ermuntern, nicht stehen zu bleiben. Im Kern geht es bei der Thematik jedoch nicht nur um die Zerstörung eines Business, sondern um die Innovation. Innovation kommt aus dem Lateinischen (innovare) und bedeutet Erneuerung. Innovation, also Erneuerung ist in jeder Branche zu erwarten. Das war immer schon so, allerdings stehen sie jetzt in einer Vielzahl überall an und sie stehen definitiv in jeder Branche an. Warum ist das so?
Dem ist so, weil
- sich unsere Kommunikation verändert hat und
- wir nicht mehr nur in einer Welt leben, sondern in zweien, in der analogen und der digitalen, und
- sich durch die Mobilität unsere Lebensumstände wesentlich verändert haben und
- alle diejenigen, die mit dem Internet aufgewachsen sind, in die Arbeitswelt eingetreten sind
Deswegen wird jetzt und in ganz naher Zukunft an einem jedem Geschäftsmodell gerüttelt werden. Die Innovationen sind dann teilweise so umfassend, dass die Erneuerungen disruptiv sind. Sie verdrängen den Platzhirsch, den Alteingesessenen und oftmals auch die großen Unternehmen.
Ich finde das Wort "Alteingesessen" schon so aussagekräftig: Wenn man sitzt, bewegt man sich ja nicht!
In vielen Arbeits-, Vertriebs- und Lebensbereichen stehen wir vor einer historischen Wende. Im Gegensatz zu Prozessoptimierungen werden jetzt ganze Geschäftsfelder ersetzt. Interessant ist auch, dass falls nur Optimierungen vollzogen werden, sogar die Gefahr besteht am Falschen zu optimieren.
Du brauchst ein Praxis-Beispiel?
Die Firma Kodak war Marktführer, Weltkonzern und Industriepionier, und hatte Ende der 90er Jahre über 100.000 Beschäftigte. Im Jahr 2012 hatten sie nur noch 12.000 Beschäftigte und meldete Insolvenz an. Im gleichen Jahr wurde Instagram mit 13 Beschäftigten für 1 Milliarde verkauft. Was war passiert? Kodak war unbeweglich, nicht neugierig, fühlte sich sicher und ignorierte die Kundenbedürfnisse. Das Fatale an dem Fall Kodak ist, dass die Innovation ganz bewusst abgelehnt wurde. Wahrscheinlich dachte man "Wir sind doch nicht blöd und verhindern uns unser lukratives Geschäft mit dem dauerhaften Verkauf von Filmen selbst!" als bereits in den 70er Jahren die eigenen Mitarbeiter die erste digitale Kamera vorstellten. Lange bevor der Wettbewerb an die Entwicklung von Digitalkameras dachte.
Ein Gegenbeispiel?
Amazon war Marktführer im Verkauf von Büchern, gedruckten Büchern. Dafür wurden große Lagerhallen angemietet und Logistikflächen gebaut. Im Jahr 2005 brachte Amazon den Kindle, ein eBook Reader zum Lesen elektronischer Bücher auf den Markt. Ein Produkt, das ihre Marktführerschaft bedrohte. Sie handelten selbst disruptiv und dies frühzeitig, denn bedenke, bitte: in 2005 war das iPhone noch nicht auf dem Markt! Ein Wahnsinn wie vorausschauend Amazon gehandelt hat.
Schau dich in deinem Business um. Wo kannst du technischen Fortschritt anwenden? Wie kannst du deine Kunden begeistern? Was erwarten die überhaupt? Hast du eine Antwort darauf? Nein? Bei der Digitalisierung deines Unternehmen ist die Begeisterung deiner Kunden ein sehr wichtiger Faktor. Denn die Digitalisierung hat gar nicht so viel mit Technik zu tun. Die Technik hilft in der Umsetzung, aber die Must-Haves eines jeden Unternehmens ist etwas anderes. Frage dich zuerst, wie und wo du emotionalisieren kannst. Denn deine Kunden erwarten, dass dein Produkt faszinierend ist, dein Service fantastisch ist und dein Markenauftritt authentisch ist. Orientiere dich an deinen Kunden.
Wie ist die Reise in deinem Unternehmen?
Bei dem Angebot, die das Marketing durch die digitale Welt bietet, ist man schnell überfordert. eMail-Marketing, Facebook Werbekampagnen, Leadmagneten, bloggen, einen Podcast starten, etc., etc. Ohne Übersicht und ohne Strategie geht man als Unternehmer unter. Lies mal im Blogartikel über Touchpoints weiter...